Wie für mich  "Alles" begann.     

Bastelbuch Zum Geburtstag, 1962,  erhielt ich von meinen Eltern das links zu sehende Bastelbuch, welches mich zu vielen Experimenten aus sehr unterschiedlichen Bereichen der Natur und Technik anregte.
Besonders aufregend war für mich das Kapitel über ein "Radio in der Streichholzschachtel" welches sogar ohne Batterie funktionieren sollte.
Der Begriff Detektorempfänger war für mich völlig neu und ich fragte meinen Onkel, der damals Elektriker in der Zuckerfabrik in Aderstedt , unweit meines Heimatdorfes, war. Er berichtete davon, selbst Detektorempfänger gebaut zu haben, die mit einer sogenannten Stocherdiode als Gleichrichter für Radiowellen arbeiteten.
Nach der "Rübenkampagne" wollte er mir solch einen Empfänger zeigen.
Das war für mich eine ewig lange Zeit und so ging ich zu einem alten Rundfunkmechaniker im Ort und fragte nach einer Diode, die für das Streichholzradio gebraucht wurde.
Er erklärte mir, dass es sich dabei um ein sehr modernes neues Bauteil handelt und versprach mir, eine solche Diode zu besorgen.
Kopfhörer, Spulendraht, Telefonbuchsen und einige Kondensatoren fand ich in der Werkstatt meines Großvaters. Dioden gab es dort nicht, seine Radiobastelei hatte er schon beendet, bevor der 2. Weltkrieg begann.
So wickelte ich zunächst die Spule für den Mittelwellenbereich, damals gab es noch viele starke Mittelwellensender. Dann wurde eine Streichholzschachtel, die damals noch aus Holzspan bestand, vorsichtig durchbohrt und mit den Telefonbuchsen bestückt. Da es noch einige Tage dauerte, bis der Rundfunkmechniker mir eine OA625 aus Oschersleben mitbrachte, wurde inzwischen von meinem Kinderzimmer aus eine mindestens 40 m lange Drahtantenne bis zum Nachbargrundstück gespannt. Als Erdverbindung musste ich nur an der Wasserleitung in der unteren Etage einen Draht befestigen.
Dann ging es an die ersten Lötversuche. Der Lötkolben meines Vaters war zwar eher für Bleche geeignet, aber mit Geduld gelang es mir, die notwendigen Verbindungen herzustellen.
Eines Abends kam der Radiomonteur und brachte mir die Diode. Man konnte etwas hineinsehen und da erkannte ich den Aufbau recht gut. Das Einlöten mit dem 100W-Lötkolben war gefährlich für den Winzling, funktionierte aber. Aufgeregt wurden Kopfhörer, Antenne und Erde angeschlossen und sofort konnte ich Radio hören, das war der Anfang für mein Hobby und in gewisser Weise auch meine Motivation für die Beschäftigung mit der Theorie.
Detektor fertiges Gerät
So sah das "Radio" damals aus, hier ein Nachbau.
In meiner Schulklasse sprach sich die "Sensation" schnell rum und es begann gewissermaßen eine Massenproduktion .
Audion Dann verstand ich, wie man den Detektorempfänger verbessern konnte. Zunächst musste ein größeres Gehäuse her. Dabei half mir mein Onkel, der mir auch einen Drehkondensator und einen Kristalldetektor (Stocherdiode) schenkte. Die Diode war gewissermaßen der alte Bruder meiner Spitzendiode und für mich schon optisch ein interessantes Bauteil aus den Anfängen des Radiobaus. Später wurde dann doch eine Batterie notwendig. Im Bastelbuch wurde auf die Arbeitsweise eines Transistors eingegangen und dessen Verstärkerfunktion. Nun verging kaum ein Abend, ohne hörend in der Welt unterwegs zu sein. Parallel interessierten mich auch die alten Radioröhren von meinem Großvater und so baute ich einen Audionempfänger nach einem für mich uralten Schaltplan. Der Rückkopplungsempfänger funktionierte auf Anhieb, trotzdem ich eine weitaus geringere Anodenspannung angelegt hatte. Solche Erfolgserlebnisse können schon wichtig für ausdauernde und genaue Arbeiten sein. Es folgten viele Bastelprojekte und nicht immer war der Bau ein Erfolg. Mitunter half das Fehlersuchen,  mitunter auch das Verwerfen der Idee.
DM5EG Oberhalb der UTP-Räume (Unterrichtstag in der  Produktion) durften wir Jugendlichen aus meinem Heimatdorf eine Amateurfunk-Clubstation bauen (Foto links), und unser Lehrer, wir nannten ihn Charlie, erwarb die AFU-Lizenz für die Clubstation mit dem Rufzeichen DM5EG. Nach meinem Wechsel in die EOS mit Berufsausbildung wurde die Zeit sehr knapp und die Funkerei blieb auf der Strecke. In der wenigen Freizeit beschäftigte ich mich fortan mehr mit NF- und Messtechnik. Dafür reichten auch die Möglichkeiten am Nachmittag in der Schule aus. Amateurfunk wurde erst wieder Anfang der 90er Jahre zum Thema. Endlich konnte man ja eine private Lizenz erwerben.
Am 23.11.1997 hatte ich dann mein erstes QSO mit eigenem Call DG3SMA auf 2m. Etwa seit 2000 bin ich vom APRS begeistert.  Erst am 26.07.2004 hatte ich mein erstes KW-QSO auf 40m. Experimente mit diversen digitalen Betriebsarten schlossen sich an. Mit Echolink waren dann neue Möglichkeiten für weltweite Verbindungen ab 2006 im Fokus. 2013 begann ich mit D-Star den Digitalfunk zu entdecken. Parallel zum Funk beschäftige ich mich etwa seit 2012 mit Microkontrollern, experimentiere gerne mit ARDUINOs und habe begonnen, die Welt der Raspberry Pi s zu erkunden.
UHF-Konverter Anfang der 70er Jahre wurden für den Empfang des ZDF viele UHF-Konverter gebaut. Anfänglich gab es keine im Handel und so fingen auch Leute an, Konverter zu bauen, die bisher keine Erfahrung mit Elektronik hatten.  Dafür waren viele Schaltpläne und Bauanleitungen im Umlauf. Die Störungen im Nahbereich waren entsprechend groß. Die ersten Konverter waren häufig auf Röhrenbasis (z.B. ECC88), später dann wurden Transistoren (AF145, 245) eingesetzt. Diese zu beschaffen war schwierig aber machbar.
Auch ich baute solche Konverter während meiner Arbeit in der Zuckerfabrik, allerdings nicht zum Gelderwerb.
Leider existiert von den gebauten Konvertern nur noch ein unvollständiger Aufbau, funktioniert haben sie alle.
Parallel dazu gab es einen aufwendigen Antennenbau. Auf älteren Fotos sieht man den "Antennenwald".
ZX81 im heutigen Zustand
Umbau ZX81
In den 80ern des 20. Jahrhunderts hatte ich mein Studium beendet und beschäftigte mich mit der interessanten Computertechnik. Zunächst war es aufwendig, einen "Home-PC" zu beschaffen. Der ZX81 war dann doch erreichbar, wurde aber bald umgebaut. Zunächst bekam er einen größeren RAM-Speicher . Zuerst 16 K dann später 64 K, was unheimlich viel für die damalige Zeit war.
Damit konnten schon recht anspruchsvolle Programme entstehen. Störend waren dann bald die fehlende Pixelgrafik und ein invertierter  BAS-Videoausgang.  Alles musste noch mit ins knapp bemessene Originalgehäuse passen, weshalb Schaltkreise frei verdrahtet und mit Pflaster isoliert  ihren Platz im Gehäuse fanden. Ein weiterer Schwachpunkt war die Folientastatur. Auch die wurde später über einen flachen Stecker verändert. Da die Kontakte im Laufe der Zeit unzuverlässig wurden, entfernte ich diese wieder. Softwaremäßig wurde die langsame Lade-und Speicherroutine auf Kassettenbändern durch eine STAPE-Version ersetzt. Mein ZX81 funktioniert noch heute und ich habe ihm sogar eine neue Folientastatur "gespendet".
Mitte der 80er wurde dann ein PC selbst zusammengebaut, von dem ich leider kein Foto gefunden habe. Er war etwa doppelt so groß wie ein Schuhkarton und hatte als Drucker eine elektronische Schreibmaschine. Wegen fehlender RAMs wurden kleinere 1k-Typen übereinandergelötet und nur das Chipselect-Beinchen wurde zur Seite gebogen und auf einen Multiplexer gelegt. Es sah aus wie eine "Wolkenkratzerstadt" aber funktionierte. Selbstbau hieß damals noch wirklich löten, nicht wie heute, selbst zusammenstecken fertiger Bausteine.
Besonders viel Aufwand machte das "Einhämmern" des BIOS, seitenweise HEX-Code, Fehler waren schwer zu finden, also eine sehr konzentrierte und anstrengende Arbeit.
Spaß hat es dennoch gemacht, und gelernt habe ich damals viel über die Funktion und den Aufbau von Computern.
Programmieren ist noch immer mein Hobby und Elektronik gehört auch heute noch dazu.
Nipkowversuch

Vor ca.2 Jahren kam ich auf die Idee, einen Vorläufer des Fernsehers nachzuempfinden.
Das Prinzip ist für mich immer noch interessant genug, sich damit inhaltlich zu beschäftigen.
Die Frage, wie kann man bewegte Bilder übertragen?
NIPKOW hatte die Idee, Bilder in Zeilen und Spalten zu zerlegen. Die jeweiligen Helligkeitswerte der erfassten Bildpunkte zu übertragen und diese dann nacheinander beim Empfänger wieder zum Bild zusammenzufügen.
Damals war es eine Kombination aus Mechanik und Elektronik.
Also begann ich mit Experimenten zur Nipkow-Scheibe und baute dann später einen Nipkow-Empfänger mit einem sehr kleinen "Bildschirm".
Die Zerlegung eines kurzen Films in ein Tonsignal, welches dann wiederum eine LED in den Helligkeitswerten ansteuerte, gelang mit einer Software. 
Der "Nostalgiefernseher"  kann tatsächlich Filmsequenzen und zugehörigen Ton wiedergeben, auch wenn die Bildqualität sehr viel Phantasie abverlangt.

Im linken  Bild sieht man den Test der "Nipkow-Scheibe".
Hier sieht man den aufgebauten "Nipkow-Empfänger".
Daneben gibt es einen Blick auf den "Nipkow-Bildschirm".

NipkowempfängerSo sieht es aus

Tonbandgeräte hatten für mich immer einen besonderen Reiz. Es ist wohl die geniale Kopplung zwischen Mechanik, Elektronik und Akustik. Auch wenn heute die Speicherung auf Magnetbändern für den Hausgebrauch kaum noch Bedeutung hat, schaue ich gerne solche Geräte an. Während der Studentenzeit baute ich sogar eine große Bandmaschine, von der ich bisher leider kein Foto wiedergefunden habe. Sie hatte 3 Motoren und 2 Bandteller für jeweils 1000m Bandmaterial. Die Aufzeichnung erfolgte 2- oder 4-spurig.  Industriell gefertigt war damals nur ein B4 in meinem Besitz. Später kamen dann ein Reprtertonbandgerät der Firma UHER und die Miniaturgeräte der Firma NAGRA hinzu. Die Qualität der Produkte ist auch aus heutiger Sicht beeindruckend. .TB
Manchmal bekommt man auch im Alter ein besonderes Geschenk.
Zum Beispiel diesen alten Empfänger mit Kristalldetekotor (Fabrikat "Funkturm A") und großer Wabenspule in etwas ungewöhlicher Anordnung (geneigter Steckplatz)..
Ich bedanke mich bei Günter W. für die Erinnerung an die Anfänge des Rundfunkhörens auf Mittelwelle.
Detektor